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Die Schweiz zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen in Europa – doch Autofahrer sollten bei der Fahrt durchs Land gut vorbereitet sein. Denn die Verkehrsregeln werden streng kontrolliert, und Verstöße konsequent geahndet – selbst bei kleineren Vergehen.

Seit dem 1. Mai 2024 gilt sogar: Bußgelder aus der Schweiz können in Deutschland vollstreckt werden, wenn sie 70 € bzw. 80 Franken überschreiten. Wer denkt, mit einem Strafzettel aus dem Ausland ungestraft davonzukommen, irrt sich.

Schweiz geht konsequent gegen Verkehrsrowdys vor

Die Schweiz ist bekannt für ein besonders hartes Vorgehen gegen Raser, Drängler und andere Verkehrsrowdys. Die Bußgelder sind deutlich höher als in Deutschland – teils wird nach Einkommen abgerechnet. Hier ein paar Beispiele:

Geplande afsluitingen Gotthardtunnel in 2025

Rekordbußen: Schweiz verhängt Geldstrafe über 100.000 Euro

Ein aktueller Fall zeigt, wie ernst es der Schweiz mit dem Verkehrsrecht ist: Ein Autofahrer wurde zu einer Geldstrafe von über 104.000 Euro verurteilt – berechnet auf Basis seines Einkommens. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt, wird aber fällig, wenn er erneut gegen das Gesetz verstößt.

Und das ist kein Einzelfall:

  • 2023: Ein Fahrer aus Finnland zahlte 121.000 €
  • 2010: Ein Raser wurde mit über 300.000 € bestraft
  • Grund: massive Tempolimitüberschreitungen oder zu geringer Abstand
  • 2023: Verwendung einer falschen Vignette für die Schweiz.

Diese Praxis basiert auf dem Schweizer Strafrecht, das bei groben Verkehrsverstößen Tagessätze je nach Einkommen vorsieht. Das Ziel: Fairness – aber auch Abschreckung.

Wir haben einen Artikel mit allen Schweizer Bussen zusammengestellt.

Bußgeld aus der Schweiz – was tun?

Bußgeldbescheide aus der Schweiz sind rechtskräftig – auch für deutsche Staatsbürger. Seit dem 1. Mai 2024 können sie sogar in Deutschland eingetrieben werden. Das ist neu, denn bisher galt das nur für EU-Staaten.

Was bedeutet das konkret?

  • Nicht ignorieren – ab 70 € wird vollstreckt
  • Zahlung fristgerecht leisten (meist 30 Tage)
  • Strafen in der Schweiz gelten auch für deutsche Autofahrer
  • Fahrverbote gelten nur in der Schweiz, nicht in Deutschland
  • Keine Punkte in Flensburg, aber Einreiseprobleme möglich

Fazit: Schweiz ist kein Ort für Verkehrsverstöße

Ob Urlaub oder Durchreise – wer mit dem Auto durch die Schweiz fährt, sollte sich strikt an Tempolimits, Abstände und Verkehrszeichen halten. Die Bußgelder sind hoch, teils einkommensabhängig, und werden grenzüberschreitend durchgesetzt. Mit der neuen Möglichkeit zur Vollstreckung in Deutschland wird es für Verkehrssünder richtig teuer.

Wer sich jedoch an die Regeln hält und sich vorab gut informiert – etwa über Vignette, Verkehrsinfos oder aktuelle Sperrungen – reist entspannt und sicher durch eines der schönsten Alpenländer Europas.