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Autobahn Schweiz
Die Schweiz ist vor allem im Winter ein beliebtes Urlaubsziel. Dann warten die vielen Ski-Gebiete der Alpen wie Zermatt, Winterthur oder Saas-Fee auf die schneebegeisterten Urlauber. Im Sommer hingegen wird das kleine Land, welches mitten in Europa liegt, häufig als Durchreise zu Reisezielen weiter im Süden und Südosten wie Italien oder Frankreich genutzt. Dafür, und natürlich für die vielen eigenen PKW, die durch die Schweiz fahren, bietet die Schweiz ein gut ausgebautes Autobahnnetz.
Im folgenden Artikel sind alle wichtigen Fakten zur Schweizer Autobahn, der Signalisation, den Tempolimits, den Bedingungen für die Nutzung und den Pflichten zur Maut aufgelistet. Darüber hinaus werden alle Autobahnen der Schweiz beschrieben.
Wie heißen die Autobahnen in der Schweiz?
Die Schweiz unterscheidet zwischen Autobahnen und Autostraßen. Beide Typen unterscheiden sich vor allem im Ausbau der Fahrspuren und der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
Autobahnen sind Nationalstraßen der Klasse 1. Sie besitzen keine Kreuzungen und verfügen über mindestens zwei richtungsgetrennte Fahrstreifen pro Richtung.
Autostrassen sind Nationalstraßen der zweiten Klasse. Auch sie haben keine Kreuzungen, können aber hingegen nur teilweise richtungsgetrennt sein und sind oft auch einspurig.
Autobahn Schweiz - Wie sind die Autobahnen in der Schweiz gekennzeichnet?
Autobahnen erkennen Reisende durch das grüne Schild mit einer weißen Straße und einer weißen Brücke. Autostraßen sind mit einem weißen Auto auf grünem Grund ausgeschildert. Die grünen Schilder werden sowohl für die Einfahrt als auch für die Ausfahrt verwendet.
Grundsätzlich sind die Autobahnen und Autostraßen in der Schweiz nummeriert. Dafür setzt die Schweiz seit 1996 auf die A Nummer mit weißer Schrift auf rotem Grund. Früher galt die Nummerierung durch das N für Nationalstraßen. Doch führte dies häufig zu Verwirrung, vor allem unter den Nichtschweizern, die mit ihrem Fahrzeug die Schweiz durchquerten, da sich hier Autobahnen und Autostraßen nicht eindeutig von Hauptstraßen unterscheiden ließen.
In manchen Gegenden finden sich noch alte Schilder mit N Nummer. Diese werden nach und nach durch neue ersetzt, wenn das alte Straßenschild nicht mehr erkennbar oder beschädigt ist.
Wo brauche ich eine Vignette in der Schweiz?
Grundsätzlich brauchen Reisende auf den Nationalstraßen der 1. Klasse und der 2. Klasse eine Autobahnvignette. Die Vignettenkosten sind nicht wie beispielsweise in Österreich gestaffelt, sondern eine Vignette gilt immer ein Jahr. Das ist wichtig zu wissen, denn viele Reisende suchen sich bei der Frage "Wo kann ich eine 10-Tages-Vignette für die Schweiz kaufen?" die Finger wund.
Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht ab 3,5 Tonnen müssen keine Vignette kaufen. Sie beteiligen sich an den Kosten mit der Schwerverkehrsabgabe.
In zwei Tunnels der Schweiz wird eine zusätzliche Maut fällig. Die sind der San Bernardino-Tunnel und der Munt-La-Schera-Tunnel. Weitere Kosten entstehen beim Autoverlad, über den man als Reisender im Fahrzeug auf einem Zug durch die Berge transportiert wird. Die Gebühren für den Autoverlad sind unterschiedlich und reichen von 10 Franken bis über 30 Franken.
Wie bezahlt man die Maut in der Schweiz?
Die Maut in der Schweiz kann man über den Vignettenkauf an Tankstellen und Autobahnraststätten in Grenznähe kaufen. Viel komfortabler ist es durch die E Vignette Schweiz geworden. Diese erwirbt man online und die Bezahlung wird über das Kennzeichen von Zollbeamten und Polizei erfasst.
Wie kann ich in der Schweiz ohne Vignette fahren?
Auf den kantonalen Autobahnen brauchen Fahrzeuge keine Jahresvignette zur Nutzung. Außerdem kann man auch die Nationalstrassen 3. Ordnung vignettenfrei nutzen. Allerdings ist das Reisen über das Schnellstrassennetz wesentlich schneller rund entspannter.
Welche war die erste Autobahn in der Schweiz?
Die Geschichte der Schweizer Autobahn beginnt im Jahr 1955. Damals wurde im Süden der Stadt Luzern das erste Stück Autobahn eröffnet. Die 4,1 Kilometer lange Strecke zwischen Luzern und Ennethorw wurde als historisches Ereignis wie die Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie zwischen Zürich und Baden gefeiert.
Welche Autobahnen führen durch die Schweiz?
Die Schweiz durchzieht ein mehr als 2250 Kilometer langes Autobahnnetz. Die vier wichtigsten Autobahnen führen in Nord-Süd-Richtung durch das Land. Hier stellen die Alpen ein Hindernis dar. Ein Grund, weswegen auch das Netz an Tunneln in der Schweiz eine beachtliche Größe aufweist. Weitere Autobahnen und Autostrassen stellen wichtige Ost-West-Achsen dar und führen bis zu den Grenzen der Nachbarstaaten.
Liste der Autobahnen in der Schweiz
Innerhalb des Schweizer Nationalstrassennetzes gibt es 25 Autobahnen, die in der Verantwortung vom Bund liegen. Zehn von ihnen zählen zu den längsten und wichtigsten Verbindungen im Land. Diese sollen detailliert vorgestellt werden. Die weiteren Autobahnen werden nur in einer kurzen Übersicht dargestellt.
Die zehn wichtigsten Schweizer Autobahnen in der detaillierten Übersicht
A1 St. Margrethen
Die Autobahn A1 ist eine der Ost-West-Achsen des Schweizer Straßensystems. Mit einer Länge von 410 Kilometern nimmt sie fast ein Fünftel des gesamten Netzes ein. Sie führt von Genf mit St. Gallen bis zur österreichischen Grenze in St. Margrethen. Die A1 ist eine Nationalstraße erster Klasse. Der erste Teilabschnitt wurde im Jahr 1962 eröffnet. Dann kamen im Laufe viele weitere Strecken hinzu, bis die A1 ihre heutigen Ausmaße erreichte. Wichtige Städte entlang der Route sind Winterthur, Zürich, Bern, Payerne, Lausanne und Genf.
A2 Basel
Die Autobahn A2 von Basel bis nach Chiasso führt auf etwa 295 Kilometern von der deutschen Grenze bis nach Chiasso zur Grenze nach Italien. Sie wird auch Gotthard-Autobahn genannt, da sie durch den Gotthard Tunnel führt. Die A2 zählt daher auch zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa. Die gesamte Autobahn ist Teil der Europastraße E35, die von Amsterdam nach Rom führt.
Auch die A3 ist eine Nationalstraße 1. Klasse mit mindestens vier Fahrspuren. Lediglich auf dem Teilstück durch den Gotthard Tunnel gibt es nur eine Spur pro Fahrtrichtung, Ein Grund für die vielen Staus, die es hier vor allem in der Urlaubssaison gibt. Wichtige Orte, die man über die A2 erreichen kann, sind Olten, Luzern, Gotthard und Lugano.
A3 Basel
Die Autobahn A3 beginnt ebenfalls in Basel, aber nicht an der deutschen, sondern der französischen Grenze. Sie führt auf einer Strecke von circa 180 Kilometern über den Züricher Westring und Reichenbach am Walensee entlang bis nach Sargans. Teilweise überschneidet sich die Autobahn A3 mit der A2, der A1 und der der A15. Diese Nationalstraße des Autobahnnetzes stellt vor allem für Reisende, die mit ihren Fahrzeugen von Frankreich durch die Schweiz fahren, eine wichtige Verbindung dar.
A4 Thayngen / Bargen
Die Autobahn A4 nimmt ihren Anfang am Zoll von Tayhngen, dem Grenzübergang zwischen Deutschland und der Schweiz. Wer auf der A4 die Schweiz von über Schaffhausen, Winterthur, Zürich, Chan und Brunnen nach Altdorf durchquert, muss aufpassen. Viele Strecken auf der Gesamtlänge von 165 Kilometern sind Autostraßen. Das bedeutet, dass regelmäßig die Höchstgeschwindigkeit zwischen 120 km/h und 100 km/h schwankt.
A5 Lutenbach
Die A5, Autobahn am Jurasüdfuss, verbindet Lutenbach über Biel/Bienne, Ma Neuveville und Neuenburg mit Yverdon. Sie ist nicht vollständig als Nationalstraße 1. Klasse ausgebaut. Viele Teilstücke sind nur Autostraßen und Hauptstraßen. Die Nummerierung mit der 5 zieht sich auf den 100 Kilometern Länge durch, aber das Signal-Schild ändert sich von grün auf blau. Reisende müssen auch hier besonders auf die unterschiedlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen achten.
A6 Lyss
Auch die A6 von Lyss über Bern, Schönbühl und Thun nach Spiez ist Autobahn und Autostrasse. Sie hat eine Länge von 84 Kilometern und ist Teil der Nationalstrasse 6, die von Bern nach Gampel führt. Bei der Verzweigung Spiez gelangt man auf die A8, die in Richtung Interlaken und in die Zentralschweiz führt.
A7 Kreuzlingen
Die Autobahn A7 führt von Kreuzlingen an der deutschen Grenze über Weinfelden und Frauenfeld nach Winterhur. Von Kreuzlingen Nord nach Kreuzlingen Süd geht es durch den Girsbergtunnel und mündet auf deutscher Seite in die Bundesstraße 33 nach Konstanz. Die Autobahn ist etwa 35 Kilometer lang.
A8 Hergiswil
Die Autobahn A8 ist über viele Kilometer als Autostrasse ausgebaut. Sie ist wichtig im Schweizer Straßennetz, da sie das Berner Oberland über den Brüningpass mit der Zentralschweiz verbindet. Darüber hinaus sind die Strassen für den Kanton Obwalden wichtige Lebensadern, die es der Wirtschaft möglich machen, schnelle Verbindungen zu den großen Industriezentren der Schweiz herzustellen. Die A8 ist nur im Raum Interlaken eine Autobahn, alle weiteren Teile sind Autostrassen oder Hauptstrassen.
A9 Vallorbe
Die A9 gehört zu den längsten Autobahnen in der Schweiz. Im Kanton Wallis, durch welches sie zu einem großen Teil führt, nennt man sie auch die Rhoneautobahn. Auch die A9 ist ein Mix aus Autobahn und Autostrassen. Ihren Anfang nimmt sie im Jura, um in den Alpen bei Brig zu enden. Als eine der kürzesten Verbindungen zwischen dem französischen Dijon und dem italienischen Mailand ist die A9 eine der meistgenutzten Strassen in der Schweiz. Darüber hinaus stellt sie eine wichtige Verbindung zu den Strassen, die in die Touristengebiete Verbier, Zermatt, Saas-Fee und Montreux führen, dar.
Auch die A9 ist nicht auf allen Strecken eine Nationalstrasse 1. Klasse. Sie beginnt als Autostrasse und kreuzt auf ihrem Weg über die Orbe-Ebene, Lausanne und den Genfer See hinüber nach Visp und Brig/Glis wichtige Verkehrsadern wie die A12 und die A1. In den Alpen kurz vor Brig wird die Autobahn A 9 zur Autostraße über den Simplonpass und auf 900 Metern über dem Meeresspiegel wird sie zur Hauptstrasse 9.
Die A9 ist von vielen Tunneln gekennzeichnet. Daher ist die A9 nicht nur durch ein hohes Verkehrsaufkommen, sondern auch durch stets wechselnde Höchstgeschwindigkeiten geprägt. Von 80 km/h in den Tunneln und auf der Hauptstraße am Simplon über 100 km/h auf den Autostrassen und 120 km/h auf den Autobahnen müssen Reisende den Überblick behalten, um keine Buße zahlen zu müssen.
A13 St. Margrethen
Die Nationalstraße erster Ordnung mit der Nummerierung 13 ist teilweise als Autostrasse, teilweise als Autobahn ausgebaut. Sie führt fast 200 Kilometer lang von der österreichischen Grenze von St. Margrethen über Sargans, Landquart, Chur, Thusis und San Bernardino nach Bellinzona. Sie liegt vollständig in den Schweizer Kantonen St. Gallen, Graubünden und Tessin und ist die zweitwichtigste der Strecken zwischen dem Norden und dem Süden der Schweiz.
Weitere Autobahnen in der Schweiz
- A10 Muri bei Bern - Rüfenacht
- A12 Bern - Freiburg - Bulle - Vevey
- A14 Luzern - Cham - Zug - Baar
- A15 Brüttisellen - Uster - (Wetzikon) - Hinwil - Reichenburg
- A16 Boncourt (Grenze f) - Porrentruy - Delémont - Moutier - Biel / Bienne
- A17 Näfels - Niederurnen
- A18 Basel - Reinach BL
- A20 Le Locle - La Chaux-de-Fonds - Neuenburg - Ins
- A21 Martigny umgehen
- A22 Pratteln - Sissach
- A23 Müllheim - Eschikofen - Weinfelden - Arbon - Rorschach
- A24 Mendrisio - Stabio
- A25 Herisau - Gossau SG
Liste der kantonalen Autobahnen in der Schweiz
Die beiden kantonalen Autobahnen sind die 50, die Umfahrung Glattfelden, und die 51, die Flughafenautobahn im Kanton Zürich. Hinzu kommt im Kanton Zürich die A53 Oberlandautobahn zwischen Zumikon – Forch – Autobahnkreisel Betzholz und teils erst geplanten Strecken. Alle weiteren Nationalstrassen der Kantone sind Autostrassen nach Kantonen geordnet sind:
Kanton Aargau
H7 Umfahrung Bad Zurzach
Kanton Basel-Landschaft (Basel BL)
H18 Laufenthal zwischen Birsfelden und Reinach BL
H2 zwischen Liestal und A1 Sissach
Kanton Bern
A6 zwischen Lyss Nord und Schönbühl
A10 Zubringer
Kanton Genf
A1a zwischen Lancy Süd und La Praille
Route Blanche zwischen Jonction de Sous–Moulin und Vallard
Kanton St. Gallen
A53 auf der Strecke Eschenbach und Reichenburg als Nordumfahrung Rapperswill
Kanton Thurgau
A7 als T14 zwischen Grüneck und Eschikofen
Kanton Wallis
A19 zwischen Brig/Glis und Naters als Umfahrung Brig
A21 zwischen Martigny und Martigny Expo als Umfahrung Martigny
Kanton Zug
A4a zwischen Baar und Walterswill
Autobahn Schweiz - wichtige Regelungen im Überblick
Während auf der ersten Autobahn in der Schweiz auch noch Velos, also Fahrräder, fahren durften, gelten heute die Bestimmungen wie in allen anderen Ländern auch. Fahrzeuge müssen mindestens eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen können. Darüber hinaus gelten je nach Klasse des Fahrzeugs und der Straßen unterschiedliche Tempolimits.
Wie schnell darf man auf der Autobahn in der Schweiz fahren?
Auf den Autobahnen der Schweiz gilt für:
- Motorräder, PKW und leichte Wohnwagen ein Tempolimit von 120 km/h
- PKW mit leichtem Anhänger und schwere Wohnwagen von 100 km/h
- im Tunnel für alle Fahrzeugklassen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h (in Ausnahmefällen 100 km/h)
Auf Autostraßen gilt ein Tempolimit von 100 km/h.
Welche Bußgelder und Strafen gibt es bei Regelverstößen in der Schweiz?
Auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu achten und den Hinweisschildern zu folgen, ist wichtig. Immerhin sind die Strafen für Geschwindigkeitsübertretungen in der Schweiz empfindlich hoch.
Auf den Autobahnen wird schon bei einer Übertretung der Höchstgeschwindigkeit von 1 bis 5 km/h eine Geldbusse von 20 Franken fällig. Dies steigert sich bis zu einer Übertretung von 25 km/h auf 260 Franken. Wer mehr als 25 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, muss mit einer Anzeige rechnen. Es gibt einen Sicherheitsabzug, der bei ungefähr 3 km/h liegt, aber aufgrund der Art der Messung und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs schwanken kann.